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Dienstag 02. August 2016

Tests an Patienten geplant

Herzinfarkt endet oft tödlich: Forscher entwickeln Impfung gegen Hauptursache von Herzinfarkt

Hamburg, 02. August 2016 - Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer eins. Deswegen möchten Forscher eine Impfung gegen die Hauptursache entwickeln: Arterienverkalkung. Dann könnten die gefährlichen Ablagerungen im Blutkreislauf erst gar nicht entstehen.

  • Rund 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzifarkt.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für zwei Drittel aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich.
  • Forscher wollen nun eine der Ursachen mit einer Impfung bekämpfen.

Übergewicht, Rauchen und mangelnde Bewegung: Das sind die typischen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Trotzdem ist die Attacke nicht immer vorhersehbar.

„Bei den besonders gefährdeten 50- bis 60-jährigen Männern stirbt heute noch fast jeder zweite Infarktpatient, bevor er überhaupt das Krankenhaus erreicht“, sagte Klaus Ley, Leiter des La Jolla Institut für Allergie und Immunologie, der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ („F.A.S.“). Deswegen forscht der Mediziner an einer vorbeugenden Maßnahme: einer Impfung. Viele Probleme ließen sich dadurch lösen oder die koronare Herzkrankheit ließe sich zumindest aufschieben.

„Wir würden die Leute behandeln, bevor im Alter von zwanzig, dreißig Jahren überhaupt die ersten arteriosklerotischen Plaques entstehen“, erläutert der Impfforscher der „F.A.S.“ weiter.

Impfen gegen Arteriosklerose

Denn in den meisten Fällen sind verkalkte Arterien, also Arteriosklerose, der Grund für einen Herzinfarkt. Sogenannte Plaques verstopfen die Blutgefäße. Fett und Kalk lagern sich an den Gefäßwänden an. Dadurch kann das Blut nicht mehr ungehindert fließen.

Zudem können die Plaques einreißen. Der natürliche Reparaturmechanismus des Körpers lässt Blutplättchen die Wunden verschließen. Blutpfropfen entstehen und können Blutgefäße verstopfen. Wenn der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird, kommt es zum Herzinfarkt.

Um vorzubeugen, bekommen beispielsweise Patienten mit hohen Blutfettwerten Statine. Diese senken das LDL- Cholesterin und damit das Risiko, dass ihre Arterien verkalken.

Autoimmunreaktion als Ursache von Arteriosklerose

Der Immunologe Ley ist wie einige andere Forscher, die ebenfalls auf dem Gebiet tätig sind, der Meinung, dass Arteriosklerose eine andere Ursache hat, als bisher vermutet. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die verkalkten Arterien nicht nur durch Ablagerungen zuschwellen.

Vielmehr betrachten sie die Arterienverkalkung als eine Art Autoimmunkrankheit. Für Leys Kollegen Dennis Wolf ist sie eine „chronische Entzündung, mit der sich die Abwehrzellen im ganzen Körper gegen das körpereigene LDL- Cholesterin und seine Bestandteile in den Gefäßwänden wehren“. Um die Entzündung zu bekämpfen, schließt der Körper sie in den Plaques ein. Erst dann kommt es zu weiterer Kalkeinlagerung und Gefäßverschluss.

So soll die Impfung gegen die Hauptursache von Herzinfarkten wirken

Hier möchten die Immunologen ansetzen. Eine Impfung müsste also verhindern, dass der Körper sich selbst angreift. Aktuell suchen Ley und Wolf noch den geeigneten Angriffspunkt für den Impfstoff. Sie vermuten ihn im großen Komplex des LDL-Cholesterins.

Im Tierversuch mit Mäusen verringerten sie bereits die Arteriosklerose. Nun laufen die Planungen für die Tests an Patienten. Durchaus kritisch betrachtet laut „F.A.S.“ der Kardiologe Andreas Zirlik vom Herzzentrum Freiburg eine Impfung. Auch wenn der Ansatz gelänge, sei es fraglich, wie vielen Patienten sie wirklich helfen würde.

Video: Diese 6 überraschenden Anzeichen von Herzproblemen sollten Sie niemals ignorieren

http://www.focus.de/gesundheit/videos/symptome-im-ganzen-koerper-diese-6-ueberraschenden-anzeichen-von-herzproblemen-sollten-sie-niemals-ignorieren_id_5274559.html

( Artikel © Focus Online)


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