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Freitag 12. August 2016

Sollte man seinen Blutdruck tatsächlich unter 120 mmHg senken?

Ende letzten Jahres ist eine große wissenschaftliche Studie zur Blutdrucktherapie erschienen, die Aufsehen erregte: SPRINT (Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control, NEJM, November 2015). Aus dieser Studie wurde abgeleitet, dass es am besten sei, den Blutdruck auf unter 120 mmHg zu senken. Das löste eine lebhafte Diskussion unter Fachleuten und eine große Unruhe bei Patienten aus, die die Herzstiftung nochmals aufgegriffen hat.

Hamburg, 12. August 2016 - In der sogenannten SPRINT-Studie zeigte sich für Bluthochdruck-Patienten ein deutlich kleineres Risiko zu sterben oder eine gefährliche Herzschwäche zu erleiden, wenn das Ziel für den oberen Blutdruck unter 120 mmHg betrug (statt den bislang empfohlenen 140 mmHg, die je nach Alter und Begleitkrankheiten gelten).

Die Herzstiftung warnt allerdings davor, den Blutdruck nun unkritisch und in jedem Fall unter 120 mmHg zu senken, auch wenn bestimmte Patienten wahrscheinlich tatsächlich von einer stärkeren Senkung profitieren können. Für wen der tiefere Wert in Frage kommt und wem davon abzuraten ist, erläutert der Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung: "Zunächst sind es Patienten über 50 mit leicht erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko, wie sie an der Studie teilnahmen. Weiter kann man aus den Ergebnissen der Studie den Schluss ziehen: Je jünger und gesünder ein Hochdruckpatient ist, desto näher sollte er an 120 mmHg herangeführt werden. Wenn eine junge Frau oder ein junger Mann mit einem Blutdruck von 140 mmHg zu mir kommt, sage ich: „Da ist mehr drin.“ Denn bei jungen Menschen akkumuliert sich im Lauf der Jahre der Schaden, den der Bluthochdruck in den Organen anrichtet. Das lässt sich durch eine intensivierte Blutdrucktherapie vermeiden. Es müssen nicht immer Medikamente sein. Durch Lebensstiländerung, durch gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, wenig Salz, wenig Alkohol kann der Blutdruck um 10 mmHg gesenkt werden. Zusätzlich lässt sich die Behandlung mit Medikamenten intensivieren. Allerdings: Bei Patienten in höherem Lebensalter und mit Begleiterkrankungen muss man genau hinsehen, damit man mit der Blutdruckbehandlung nicht über das Ziel hinausschießt." © www.herzstiftung.de

Das gesamte Interview zu dem Thema finden Sie hier: http://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/herz-heute-2016-2/sprint-studie-blutdruck-wie-tief-senken.pdf.


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